Schon 1926 erhielt der Löschzug Stadtmitte sein erstes Fahrzeug: einen Hansa Lloyd Mannschaftstransportwagen mit Motorspritze. Der Löschzug 3 wurde in den 30er Jahren mit einem „Schlauchwagen“ (wahrscheinlich nicht motorisiert) ausgestattet.

Anfang der 1940er Jahre wurden die drei Löschzüge mit leistungsfähigeren Fahrzeugen und schlagkräftigeren Geräten versehen. So erhielt der Löschzug Stadtmitte 1941 mit dem leichten Löschgruppenfahrzeug LLG 8 die erste neue Motorspritze. Es folgten gleiche Fahrzeuge für die Löschzüge Oberschmitte und Metzholz.

Das leichte Löschgruppenfahrzeug LLG bestand aus dem Kraftfahrzeug und dem Tragkraftspritzenanhänger (TsA) mit Tragkraftspritze (Ts 8). Es baute auf den 1t- bis 3-t-Fahrgestellen verschiedener Hersteller (Mercedes, Opel, Praga u.a.) auf und gehörte zu den ersten vom Reichsministerium des Inneren (RMdI) getypten Feuerwehrfahrzeugen. Gefertigt wurde das LLG zwischen 1940 und 1943 von allen großen Feuerlöschgeräteherstellen. Ab Mitte 1941 wurde das im Rahmen des Schell-Plans standardisierte 1,5t Fahrgestell genutzt. Insgesamt wurden fast 5.000 Exemplare gebaut.

Leichtes Löschgruppenfahrzeug (LLG) auf Fahrgestell Typ L 1500 S
Leichtes Löschgruppenfahrzeug (LLG) auf Fahrgestell Typ L 1500 S der Bauserie 191/1942 mit angehängtem Tragkraftspritzenanhänger (TSA) (Foto: www.schleswigmusuem.de)

Das LLG galt damals als Einheitsausrüstung der Freiwilligen Feuerwehren und stellte vielfach den ersten Schritt in die Automobilisierung dar. Auf Grund der insbesondere bei den Mercedes-Benz L1500-Fahrgestellen nicht ausreichenden Tragfähigkeit des Rahmens musste die Tragkraftspritze 800 l/min im Anhänger mitgeführt werden. Nachdem die Fertigung der L1500 im Jahr 1943 auslief, kamen vorrangig die 3-Tonner von Opel-Blitz zum Einsatz. Deren höhere Rahmentragfähigkeit erlaubte den Transport der Ts im Fahrzeug, so dass der Tragkraftspritzenanhänger entbehrlich wurde.

Die feuerwehrtechnische Bestückung umfasste alles, was für den Brand- und Luftschutz in Landgemeinden und Kleinstädten erforderlich war und beinhaltete neben dem Löschgerät auch Hilfsgeräte, Beleuchtung, Werkzeuge sowie Gaspür- und Entgiftungsgeräte. Das einsatztaktische Konzept sah vor, dass der TsA an der Wasserentnahmestelle abgestellt wurde und dass das Zugfahrzeug somit an der Brandstelle eingesetzt werden konnte.

Ab 1943 trugen die LLG die Bezeichnung Löschfahrzeug 8 (LF 8).

Quelle: https://www.feuerloeschpolizei.de

Das Projekt „Feuerlöschpolizei – Feuerschutzpolizei“ will dazu beitragen, die Entwicklung der deutschen Feuerwehren während der Herrschaft der Nationalsozialisten von 1933 bis 1945 zu dokumentieren.