1943 Einsätze im Bombenhagel
Während des zweiten Weltkriegs hatten die Männer, die nicht an den Fronten standen, in der Heimat manche Feuerprobe zu bestehen. Ab 1943 musste die Wehr zu Einsätzen im Verband der Feuerwehren des Rhein-Wupper-Kreises bei 35 schweren Luftangriffen zur Bekämpfung von Großbränden in die benachbarten Großstädte ausrücken.
Alle Feuerwehren des Kreises waren bei Einsätzen in bombardierten Großstädten dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Max Schäfer unterstellt. Meistens waren 2 Fahrzeuge aus Leichlingen im Einsatz, so dass nur noch eins (zusammen mit dem alten Lloyd) im Ort war. Max Schäfer hatte dann immer die Sorge, dass nicht genügend Material vor Ort war, wenn es unsere Stadt hätte treffen können. Eine Sorge, die nicht ohne Grund war.
Oftmals waren die Wehrmänner bis zu einer Woche in den Städten im Einsatz, neben der Brandbekämpfung mussten sie die verschütteten Menschen aus den Trümmern bergen. Eine Aufgabe, die an die menschlichen Grenzen der Belastung ging. Einsatzorte waren unter anderem : Solingen , Wuppertal , Leverkusen , Opladen , Köln , Düsseldorf und Aachen.
Bei diesen Einsätzen stellte die Leichlinger Feuerwehr insgesamt 828 Männer, die zusammen 12772 Einsatzstunden absolvierten. Angesichts der immer stärker werdenden Luftangriffe richtete die Feuerwehr ab Juli 1943 ständige Nachtwachen ein. Ein Protokollbuch gibt die Gesamtstundenzahl dieser Nachtwachen mit 36179 an.
Quellen:
- Festschrift „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Leichlingen“ 1882 bis 1982
- http://www.geschichte-leichlingen.de/index.php?title=Die_Feuerwehr_Leichlingen_im_zweiten_Weltkrieg
1944 Bomben auf Personenzug im Bahnhof
Am 4. Okt. 1944 um 10:20 Uhr fielen am Leichlinger Bahnhof Bomben auf einen haltenden Personenzug, der nach Köln fahren sollte, von einem Jagdbomber der amerikanischen Luftwaffe. Verkehrswege sollten zerstört werden, um den militärischen Nachschub der Wehrmacht zu unterbinden.
20 Menschen starben und über 100 wurden zum Teil schwer verletzt. Die Feuerwehr und die Sanitätskolonne (heute DRK) fuhren zur Unglücksstelle am Bahnhof und gaben alles, um den Menschen zu helfen. Der Anblick der vielen Toten und Verletzen muss grausam gewesen sein.
